VAK-News

Natürlich gegen Viren – ein Interview mit unserer Autorin Dr. Andrea Flemmer

1. Dezember 2017

Gegen jede Krankheit ist ein Kraut gewachsen, so heißt es im Volksmund. Aber gilt das auch für Viruserkrankungen wie Erkältung, Grippe, Magen-Darm-Erkrankungen, Windpocken oder gar Pfeiffersches Drüsenfieber? Die gute Nachricht lautet: Ja! Die Biologin Dr. Andrea Flemmer erläutert in ihrem praktischen Ratgeber Viruserkrankungen natürlich behandeln, welche Vielzahl an effektiven Wirkstoffen die Natur bereithält und zeigt, wie Pflanzen, Kräuter, Gewürze und Pilze gezielt gegen Viruserkrankungen eingesetzt werden können.


Frau Dr. Flemmer, Viren und Bakterien sind Krankheitserreger, soviel ist uns allen bekannt. Können Sie uns kurz erklären, worum es sich bei Viren eigentlich handelt? Wo liegen ihre Besonderheiten?

Viren haben einen ganz einfachen Bauplan. Sie bestehen meist nur aus ihrem Erbgut, das in eine Hülle aus Eiweiß eingeschlossen ist. Das macht sie aber nicht weniger gefährlich. Im Gegensatz zu Bakterien besitzen Viren keine eigenen Zellorganellen und auch keinen eigenen Stoffwechsel. Sie können sich nicht alleine fortpflanzen. Dringen Viren in den Körper ein, ist ihr oberstes Ziel daher die Vermehrung. Dafür befallen sie fremde Zellen, die sogenannten Wirtszellen, und machen sich deren Fähigkeit zur Teilung zunutze. Sie docken an sie an, heften sich also fest, und schleusen von außen ihre eigene Erbinformation ein. Diese Erbinformation „programmiert“ das Erbgut der Wirtszelle für die Zwecke der Viren um, mit der Folge, dass sie durch die Zellteilung viele weitere Viren produziert.

Viren können wir – anders als Bakterien – nicht mit Antibiotika bekämpfen. Warum sprechen Viren auf diese Medikamente nicht an?

Viren sind komplett anders gebaut als Bakterien. Das heißt: Die antibiotischen Wirkstoffe, die gegen bestimmte Strukturen von Bakterien gerichtet sind, können nirgends ansetzen, da diese Strukturen in Viren gar nicht vorhanden sind.

In Ihrem Buch beschreiben Sie detailliert, welche natürlichen Mittel gezielt bei speziellen Viruserkrankungen helfen. Können Sie uns ein paar Beispiele nennen?

Thymiankraut wirkt zum Beispiel gut gegen Husten. Es löst festsitzenden Schleim und hilft auch bei Bronchitis, Halsentzündung, fieberhaften Infekten und Grippe.
Bei Warzen zeigt Teebaumöl eine gute Wirkung. Australisches Teebaumöl wirkt effektiv gegen Infektionen mit Bakterien, Viren und Mikropilzen. Bei manchen Warzen hilft es, reines Teebaumöl oder eine 10-prozentige alkoholische Lösung (50-70 Volumenprozent Alkohol) einzusetzen. Man trägt sie 2 bis 3-mal täglich auf.
Die Süßholzwurzel bekämpft Lippen- und Genitalherpes. Der süß schmeckende Inhaltsstoff, das Glycyrrhizin, hat einen deutlich entzündungshemmenden Effekt. Außerdem wirkt es antiallergisch und virentötend. Der Wirkstoff vernichtet im Kampf gegen Herpes simplex nicht nur die aktiven, sondern – und das ist das Entscheidende! – auch die passiven Varianten des Virus, die im Körper „schlafen“. Bei Lippen-Herpes kann man eine Süßholz-Tinktur auf die Bläschen aufbringen und mit einem Pflaster abdecken.

Haben Sie für unsere Leser auch noch einen Rezept-Tipp parat, mit dem sie sich wirksam vor Erkältungen schützen können?

Mit dem folgenden Rezept für einen Blütentee haben Schnupfennasen keine Chance: Holunderblüten wirken schweißtreibend, steigern die Schleimbildung auf den Bronchien und sind daher auswurffördernd. Auch immunstimulierende und entzündungshemmende Wirkungen der Holunderblüten sind nachgewiesen. Holunderbeeren wirken zudem anregend auf das Immunsystem und weisen eine Wirkung gegen Grippeviren auf.

Teezubereitung mit Blüten: 2 Teelöffel Holunderblüten mit einer Tasse kochendem Wasser übergießen, ca. 15 Minuten ziehen lassen, absieben. Davon mehrmals täglich 1 Tasse heiß trinken.



1. Dezember

2017

Orangen – die saftigen Vitaminbomben

1. Dezember 2017

Zitrusfrüchte sind in den Wintermonaten allseits beliebte Vitaminspender. Sie schmecken köstlich in Obstsalaten, Desserts, Soßen, Marmeladen und Smoothies. Schon anderthalb bis zwei Orangen decken den Vitamin-C-Tagesbedarf eines Erwachsenen. Die in ihnen enthaltenen Flavonoide sorgen zudem dafür, dass Vitamin C besonders gut vom Körper aufgenommen wird. Die saftigen Früchte enthalten aber auch zahlreiche B-Vitamine und Mineralstoffe wie Magnesium, Kalzium, Kalium, Eisen und Phosphor. Darüber hinaus haben die Antioxidantien einen positiven Effekt auf unser Herz-Kreislauf-System und das Immunsystem.

Die weiße Haut, die sich nach dem Schälen noch auf den Früchten befindet, sollte man nicht allzu gründlich entfernen: In ihr sind wichtige Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe enthalten, die unter anderem verdauungsfördernd wirken. Orangen enthalten darüber hinaus viele Terpene, denen zahlreiche gesundheitsfördernde Eigenschaften zugeschrieben werden. Sie aktivieren beispielsweise die Entgiftungsvorgänge in der Leber.
Eine Studie aus dem Jahr 2010 im Journal Nutrition Research zeigt sogar einen positiven Effekt von Orangen auf die Blutfettwerte. Der Cholesterinspiegel von Probanden, die zwei Monate lang täglich Orangensaft tranken, sank messbar.
Gerade Orangensaft ist der beliebteste Saft weltweit. Anders als frische Orangen wurde der Saft von Ernährungswissenschaftlern aufgrund seines hohen natürlichen Zuckergehalts aber oft als ebenso ungesund wie Cola eingeschätzt. Ist dieser Vorwurf gerechtfertigt? Wissenschaftler der Universität Hohenheim beschäftigten sich mit dieser Frage – mit verblüffenden Erkenntnissen:
Es zeigte sich, dass die Probanden tatsächlich doppelt so viele Carotinoide aus pasteurisiertem Orangensaft aufnehmen konnten, als beim Verzehr von ganzen Orangenfrüchten. Carotinoide zählen zu den so genannten sekundären Pflanzenstoffen, die Körperzellen vor schädigenden Umwelteinflüssen schützen können und den Körper mit Provitamin A versorgen. Die Gründe für die verbesserte Aufnahme: In der frischen Orange sind im Gegensatz zum Saft unverdauliche Ballaststoffe enthalten, die die Aufnahme der Carotinoide vermindern. Zudem wird die Frucht beim Kauen nie vollständig zerkleinert. Da viele Zellen intakt bleiben, werden die enthaltenen Stoffe eingeschlossen.
Der Saft ist deshalb aber nicht generell gesünder als die Frucht. Da die Ballaststoffe ebenfalls wichtig für die Gesundheit sind, haben sowohl die Orangenfrüchte als auch der Saft ihre Stärken. In Maßen genossen, etwa ein Glas mit 200 ml pro Tag, kann Orangensaft zu einer gesunden Ernährung beitragen.
Vorsicht vor übermäßigem Genuss von Orangen gilt bei Patienten, die Betablocker einnehmen. In Kombination mit Zitrusfrüchten können diese Medikamente schädlich wirken, da sie den Kalium-Gehalt im Blut erhöhen. Der Verzehr von Orangen kann die Mineralstoffkonzentration zusätzlich steigern. Da gerade Menschen mit hohem Blutdruck aber auch oft Probleme mit den Nieren haben, kann es Schwierigkeiten beim Abbau von Kalium geben.

1. Dezember

2017

Rezept-Tipp: Orangen-Gewürz-Punsch

1. Dezember 2017

An kalten Winterabenden wärmt uns ein Glas heißer, verführerisch duftender Punsch ganz wunderbar wieder auf. Wie wäre es mit einer fruchtig-würzigen Variante mit Orangensaft und weihnachtlichen Gewürzen?


Sie benötigen:

1 Liter Orangensaft (am besten frisch gepresst)
Saft von 1 Zitrone
10 Gewürznelken
3 Zimtstangen
250 ml Wasser
Honig zum Süßen
Zum Dekorieren: Orangenscheiben, Sternanis
Nach Belieben: Orangenlikör

Erhitzen Sie den Orangensaft zusammen mit dem Zitronensaft, dem Wasser und den Gewürzen langsam auf dem Herd. Der Punsch sollte nicht kochen, damit die Vitamine im Orangensaft erhalten bleiben. Entfernen Sie vor dem Servieren die Zimtstangen und die Nelken und süßen Sie das Getränk nach Geschmack mit etwas Honig. Die Punschgläser oder Tassen können Sie mit halbierten Orangenscheiben oder Sternanis dekorieren.


Unser Tipp: Wer seinen Punsch lieber mit etwas "Schuss" genießen möchte, kann das Getränk zum Beispiel mit etwas Orangenlikör oder braunem Rum verfeinern.


1. Dezember

2017