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Warum tanzen wir?

Den meisten Menschen macht es Spaß, sich im Rhythmus der Musik zu bewegen, alleine nur für sich, zu zweit beim Standardtanz oder ausgelassen in der Gruppe auf der vollen Tanzfläche. Schon Säuglinge wackeln mit den Armen oder nicken mit dem Kopf wenn sie Musik hören, die ihnen gefällt. Die meisten Kinder lieben es sich wild im Rhythmus der Musik zu bewegen. Das Tanzen scheint in unseren Genen zu stecken.
Heutzutage ist Spaß der Hauptzweck des Tanzens. Ethnologische Studien lassen jedoch vermuten, dass das Tanzen bei unseren Vorfahren ursprünglich rituellen Zwecken diente.
Darüber hinaus trug es vermutlich zur Stärkung des Gemeinschaftsgefühls bei und war somit ein Mittel der Sozialisierung und Kommunikation. Einige Wissenschaftler vermuten auch, dass Frühmenschen mit guter Koordination und Rhythmusgefühl einen Vorteil in der Evolution hatten.
Die weltweit ältesten Darstellungen, die als Tanzszenen gedeutet werden können, wurden in Deutschland, in Gönnersdorf, entdeckt und stammen aus der Zeit um ca. 13.000 v.Chr. Es handelt sich um Ritzzeichnungen auf Schieferplatten, die schematisierte Frauenfiguren in immer gleichen Haltungen zeigen, die an Tanzbewegungen erinnern. Der Archäologe Gerhard Bosinski hält die Zeichnungen für die Darstellung von Initiationstänzen.
An einen ersten "Tanzboom" zu Beginn der Jungsteinzeit glaubt der Archäologe Yosef Garfinkel von der Universität Jerusalem. Garfinkel untersuchte zahlreiche Fundstellen im Mittleren und Nahen Osten sowie auf dem Balkan und stellte alle bildlichen Darstellungen auf Keramik und Stein zusammen, die die Wiedergabe von "Tanzszenen" sein könnten. Er präsentiert 140 Fundstellen mit über 400 Szenen, die zwischen 9.000 bis 5.000 v. Chr. entstanden, einer Zeit, in der sich der Mensch vom Nomaden-Dasein als Jäger und Sammler hin zu Sesshaftigkeit entwickelte. Garfinkel glaubt, dass diese neue Lebensweise einherging mit neuen Ritualen. Der Tanz könnte als Integrationsmittel gedient haben, das die immer größer werdenden Siedlungen zusammenhalten sollte.
Was allerdings feststeht: Tanzen ist Bewegung und gesund für Körper, Geist und Seele. Unter den vielen Angeboten ist für jede Altersgruppe etwas dabei. Wer tanzt ist aktiv, die Durchblutung wird gesteigert und die Koordination verbessert sich. Tanzen bekämpft Stress, fördert die Entspannung und hilft Kindern ausgeglichener zu werden. Es trägt zu einer Steigerung des Wohlbefindens und der Lebensqualität bei, auch bei schweren neurologischen Erkrankungen. Tanzen kann sogar dabei helfen, Demenz vorzubeugen. "Tanzen ist eine Art geistiger Nährstoff, der für die geistige Gesundheit im höheren Alter bedeutsam sein kann", erklärt der Musikkognitionsforscher Professor Gunter Kreutz von der Universität Oldenburg.


18. August

2017