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Gesundheitsmythen: Wunden heilen am besten an der Luft

"Lass Luft dran, dann heilt es besser". Dieser Ratschlag ist sicher den meisten bekannt, wenn es um die Behandlung kleinerer Wunden geht.
Doch heilen Verletzungen tatsächlich besser an der Luft als unter einem schützenden Wundpflaster oder einem Verband?
Wundverbände waren bereits in der Antike bekannt. Doch auch damals herrschte die Meinung vor, dass es besser sei, Wunden austrocknen zu lassen.
Erst 1962 entdeckte der englische Arzt George Winter, dass sich unter feuchten Folienverbänden innerhalb weniger Tage neues Gewebe entwickelte, während sich in der gleichen Zeit bei trocken behandelten Wunden noch keine Heilprozesse zeigten. Dennoch hielt man nach wie vor an der trockenen Wundbehandlung fest, sowohl an der Luft als auch unter stark saugenden Wundauflagen, die die Wunde möglichst austrocknen sollten.
Doch mittlerweile setzt sich mehr und mehr die Erkenntnis durch, dass der sich bildende Wundschorf den Heilungsvorgang eher behindert  statt fördert. Denn Schorf verhindert die Bildung neuer Haut, da das Wundsekret unter dem Wundschorf nicht mehr abtransportiert werden kann. Daher empfiehlt es sich, Wundauflagen ohne Saugeffekte zu verwenden. Sie halten die Wunde feucht und schützen sie gleichzeitig vor Verschmutzung und Keimen. Das Wundsekret spült nicht nur Fremdkörper und Dreck aus der Wunde, sondern unterstützt durch den Transport von Enzymen, Antikörpern und Nährstoffen die Heilung. So kann sich leichter und schneller neues Gewebe bilden. Je mehr Wundsekret, desto besser. Damit es nicht zu Verunreinigungen kommt, sollte man die gesäuberte Wunde bei der Erstversorgung am besten mit einer desinfizierenden Salbe behandeln und das schützende Pflaster regelmäßig wechseln.

18. August

2017