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Schluss mit den Diktatalbträumen!

Herr Kennedy, wie haben Sie die Methode des Buchstaben-Tipptrainings entwickelt?

Wir haben in der Kennedy-Schule für Nachhilfe in Tuttlingen festgestellt, dass Kinder mit Verdacht auf Leseschwäche und/oder Rechtschreibschwäche mit herkömmlicher Nachhilfe keine Fortschritte erzielten. Wir haben Diktate geübt und das Lesen trainiert. Die wiederholten Erklärungen zur Grammatik wurden zwar meist verstanden, konnten von den Kindern aber in der Praxis nicht erfolgreich umgesetzt werden. Folglich haben wir unsere Bemühungen intensiviert mit dem Einsatz verschiedener Methoden wie Lernkarten, Laufdiktate, Silbentraining und Entspannungsübungen in Gruppen von höchstens 3 Schülern. Kein einziges Kind hat sich nach einem Jahr verbessert!

Im Jahr 1992 habe ich Dr. Fritz Held, Kinderpsychiater und Neurologe, kennengelernt. Er hat die Methode des Buchstaben-Tipptrainings vor vielen Jahren entwickelt. Zusammen mit Dr. Held führte ich diese Methode in der Kennedy-Schule ein. Die Kinder haben regelmäßig zuhause getippt und im Unterricht die einzelnen Buchstaben über die Sinne Sehen, Hören und Tasten spielerisch aufgenommen.

Was bewirkt das systematische Buchstabentippen bei den betroffenen Kindern?

Unsere Arbeitshypothese ist, dass bei der Lese-Rechtschreib-Schwäche die zuständigen Hirnareale für das Lesen und Schreiben noch unreif, also funktionsschwach, sind. Der Grad der Unreife und Funktionsschwäche wird widergespiegelt durch die Anzahl der Rechtschreibfehler, die das Kind bei den ungeübten Diktaten macht. Bei durchschnittlich 10 Rechtschreibfehlern muss von einer Rechtschreibschwäche ausgegangen werden.

Über die Sinne Sehen, Hören und Tasten wird die Buchstabeninformation an die zuständigen Bereiche im Gehirn gesendet. Bei regelmäßigem Training und Spielen werden sie mit der Zeit vollständig einprägt und können, gemäß den Rechtschreibregeln, automatisch korrekt aneinandergereiht werden. Beim Lesevorgang können die Buchstaben auf einen Blick mühelos und korrekt erfasst werden. Dieser Speicherungsprozess ist kein passiver Vorgang. Die Impulse stimulieren die Gehirnzellen und veranlassen die Synapsen, also die Zellendungen, zu wachsen. Sie wachsen so weit, wie es genetisch von der Natur vorgesehen ist, bis diese Hirnbereiche ausgereift sind.

Wie schnell stellen sich bei dieser Methode Erfolge ein?

Der Erfolg hängt immer von zwei Faktoren ab: von der Ausprägung der LRS und davon, ob regelmäßig – d.h. täglich – getippt und mit den einzelnen Buchstaben gespielt wird. In der Regel sind die ersten Verbesserungen nach 4 Wochen zu erkennen. Meistens fangen die Schüler an, etwas besser zu lesen, und die Fehlerzahl bei der Rechtschreibung sinkt. Nach 4 Monaten verbessern sich etwa 40% der Kinder um 1 bis 2 Noten im Diktat. Nach 6 Monaten sind es circa 70%, die sich durchschnittlich um 2 Noten verbessern. Nach 1 Jahr sind es beinah 90% der Schüler, die sich um durchschnittlich 3 Noten verbessern.

Weitere Informationen finden Sie hier: www.kennedy-schule.de

 

14. March

2012