VAK-News

Wie der Darm die Psyche steuert

26. April 2018

Wenn es um mögliche Ursachen für psychische Probleme geht, denken die meisten Menschen wahrscheinlich an seelische Belastungen, an starken Stress oder Überlastung im nervenaufreibenden Alltag. Den Darm haben dabei die wenigsten im Blick. Dabei besitzt gerade der Darm zahlreiche Möglichkeiten, um direkt auf unsere psychische Gesundheit zu wirken und Gehirn- und Nervenerkrankungen zu beeinflussen. Eine entscheidende Rolle spielen dabei die Darmbakterien.

Bauch und Psyche lassen sich nicht trennen. Bei Entscheidungen hören wir auch auf unser Bauchgefühl, bei Aufregung haben wir ein Kribbeln in der Magengegend, Stress und Anspannung verursachen Bauchschmerzen und Traurigkeit verdirbt uns den Appetit. Unser Gehirn und unser Bauch kommunizieren ganz offensichtlich miteinander.
„Es dürfte keine Hirnfunktion geben, die nicht von Bakterien in unserem Darm beeinflusst wird", stellt der Hirnforscher John Cryan vom University College Cork fest. Schon vor Jahren zeigte das Reizdarmsyndrom den Wissenschaftlern die Verbindung zwischen Darm und Gehirn auf. Die Patienten klagten nicht nur über heftige Bauchschmerzen und Durchfälle, sondern entwickelten zeitgleich Depressionen oder Angstzustände. Es stellte sich heraus, dass bei den Erkrankten bestimmte Bakterien häufiger, andere Mikroben dagegen seltener in der Darmflora vorhanden waren als bei gesunden Vergleichspersonen. Das Reizdarmsyndrom zeigte so deutlich den Zusammenhang zwischen Darm und psychischen Beschwerden auf.
John Cryan erklärt : „Eine besonders wichtige Rolle spielt dabei der Vagus-Nerv". Der Vagusnerv führt von unserem Schädel bis zum Bauch und verästelt sich dabei in zahlreiche Nervenverbindungen, die viele Körperfunktionen steuern, wie den Speichelfluss, den Herzschlag oder die Verdauungsgeschwindigkeit. Der Vagus liefert aber auch in umgekehrter Richtung Informationen vom Bauch zum Gehirn, etwa angenehme Sättigungsgefühle oder Entspannungsgefühle. „Der Vagusnerv wird von verschiedenen Botenstoffen angeregt, zum einen von Stoffwechselprodukten verschiedener Darmbakterien, zum anderen von Botenstoffen aus Hormon- und Immunzellen im Darm", erklärt der Gastroenterologe und Hirnforscher Emeran Mayer von der University of California.
Der Schlüsselfaktor für ein gutes Zusammenspiel der beiden Protagonisten ist das Mikrobiom, also die Gesamtheit aller Bakterien, die in unserem Darm leben. Es gibt die guten Darmbakterien, die beispielsweise den Darm vor Infektionen schützen und die Darmzellen ernähren. Die schlechten Bakterien sorgen dagegen für Fäulnisprozesse, verdrängen die guten Bakterien und können so Erkrankungen auslösen.
Ein Beispiel für den Zusammenhang zwischen Darmbakterien, Ernährung und Psyche ist das Glückshormon Serotonin. Bereits 1996 zeigten Untersuchungen, dass die Ernährung und die im Darm lebenden Bakterien Einfluss auf gerade jene Darmzellen nehmen, die Serotonin herstellen.
Wissenschaftliche Studien finden immer mehr Belege dafür, welchen Einfluss Probleme im Darm auf unsere geistige Gesundheit haben. So lassen sich Angststörungen, Depressionen, ADHS und Autismus auch auf eine veränderte Darmflora zurückführen. Gerade für Menschen, die an Depressionen leiden, können diese Erkenntnisse hilfreich sein.
Zukünftig könnten neue Behandlungsmethoden zum Einsatz kommen, wie gezielte Probiotika-Therapien, Stuhltransplantationen oder sogar ein exaktes Mikrobiom-Screening von Patienten mit Depressionen für eine individuelle Behandlung.

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26. April

2018

Warum Sonnenlicht für Körper und Seele so wichtig ist

26. April 2018

Wenn die Tage wieder länger werden, spüren wir den Effekt unmittelbar: Sonnenlicht tut einfach gut. Doch damit nicht genug. Für den Menschen ist Sonnenlicht unverzichtbar. Wir brauchen es, um körperlich und auch geistig fit zu bleiben. Auf vielfältige Art und Weise nimmt es direkt Einfluss auf unsere Gesundheit.

Licht hat vor allem Auswirkungen auf unser Immunsystem. Fällt Sonnenlicht auf unsere Haut, startet in unserem Körper die Produktion von Vitamin D, einem lebenswichtigen Stoff für unseren Organismus. Es spielt eine Schlüsselrolle im Immunsystem, stärkt die Knochen und ist ein entscheidender Faktor zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und einer Reihe von anderen Krankheiten. Über die Nahrung nehmen wir nur einen Teil des täglichen Bedarfs auf. Ein Mangel an Sonnenlicht führt daher schnell zu einer Unterversorgung, die wiederum zu schwerwiegenden gesundheitlichen Störungen führen kann: Ein Mangel an Vitamin D kann Osteoporose fördern, Demenzerkrankungen auslösen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigen.
Das Sonnenlicht steuert zudem als Zeitgeber des sogenannten zirkadianen Systems unsere innere Uhr, die Körpertemperatur, Hormonhaushalt und Schlaf-Wach-Rhythmus im Takt hält.
Bei zunehmender Helligkeit drosselt die Zirbeldrüse die Produktion des Schlafhormons Melatonin. Dagegen wird vermehrt das Glückshormon Serotonin ausgeschüttet. Es stärkt die Antriebskraft , steigert die Leistungsfähigkeit und hellt die Stimmung auf. Indem es die Ausschüttung von Botenstoffen wie Serotonin fördert, nimmt das Sonnenlicht also direkt Einfluss auf unsere körperliche und geistige Verfassung. So verbessert sich beispielsweise die Konzentrationsfähigkeit von Menschen, an deren Arbeitsplätzen sich sogenannte "Tageslichtlampen" befinden. Einige Studien zeigen auch eine Verbesserung der kognitiven Fähigkeiten durch Lichtbehandlungen bei Patienten mit leichter Demenz.
Sonnenlicht ist ein wahres Lebenselixier und unverzichtbar für unser Wohlbefinden. Halten Sie sich also regelmäßig im Freien auf, wenn sich die Sonne blicken lässt, und genießen Sie die wohltuende Wirkung der Sonnenstrahlen.

Tipp: Mehr über die Schutzwirkungen und die Heilkraft von Vitamin D finden Sie im kompakten Ratgeber "Super-Vitamin D" von Dr. Volker Spitzer und Nicole Spitzer hier im VAK Shop.




26. April

2018

Ernährungsmythos: Milch stärkt die Knochen

26. April 2018

„Wer Milch trinkt, bekommt starke Knochen", diese Ernährungsweisheit ist altbekannt. Doch stimmt es wirklich, dass Milch und Milchprodukte unser Skelett stärken und die Knochendichte verbessern können?

Aufgrund ihres hohen Gehalts an Kalzium, Phosphor und Vitamin D galt Milch lange als Lebensmittel, das Osteoporose zumindest verzögern kann. Eine schwedische Studie wirft jedoch Zweifel auf, dass Milchtrinken vor Osteoporose und brüchigen Knochen schützen kann. Schwedische Forscher von der Universität Uppsala untersuchten in einer Langzeitstudie über einen Zeitraum von 20 Jahren mit rund 60.000 Frauen im Alter zwischen 39 und 74 Jahren den Zusammenhang zwischen Milchkonsum und dem Auftreten von Knochenbrüchen.

Das erstaunliche Ergebnis: Frauen mit einem erhöhten Milchkonsum, also mehr als drei Gläsern Milch pro Tag, wiesen sogar ein erhöhtes Knochenbruchrisiko auf.
Beim Verzehr von Joghurt und Käse verhielt sich das Ergebnis dagegen genau umgekehrt: Je mehr verarbeitete Milchprodukte die Probanden verzehrt hatten, umso geringer war das Bruchrisiko. In den Blutproben der Teilnehmer, die viel Milch tranken, fanden sich Anzeichen für Entzündungsreaktionen und oxidativen Stress.
Die Wissenschaftler führen das Ergebnis auf einen Bestandteil des Milchzuckers Laktose, die D-Galaktose, zurück. Galaktose steht im Verdacht, entzündliche Reaktionen im Körper zu fördern, das Immunsystem zu schädigen und das Altern zu beschleunigen. Weiterverarbeitete Milchprodukte wie Käse oder Joghurt enthalten dagegen nur noch geringe Mengen an Laktose.

Weitere Studien müssen nun zeigen, ob und in welcher Dosis Milch tatsächlich schädlich sein kann.
Empfehlenswert ist es auf jeden Fall, Kalzium auch durch andere Lebensmittel aufzunehmen, etwa durch Brokkoli, Spinat oder Hülsenfrüchte.
Erwiesen ist inzwischen auch, dass nicht nur die Aufnahme von Kalzium, sondern vor allem regelmäßige Bewegung sowie ausreichend Sonnenlicht, das zur Produktion von Vitamin D notwendig ist, und Vitamine wie Vitamin K2 vor Knochenschwund im Alter schützen.

 
Tipp: Ein entscheidender Schutzfaktor gegen Osteoporose und auch Arteriosklerose ist Vitamin K2 . Erfahren Sie mehr in unserem Titel "Vitamin K2" hier in unserem Shop.

 

 

 

26. April

2018