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Kaffeetrinken macht Teamwork konstruktiver

Kaffee erfreut sich weltweit größter Beliebtheit. Kein Wunder, gilt das Getränk doch nach wie vor als Wachmacher. Zudem genießt Kaffee wieder einen guten Ruf. Inzwischen gibt es nämlich zahlreiche Studien die das Heißgetränk sogar als Gesundmacher bewerten. Er soll unter anderem vor chronischem Stress schützen, die Blutgefäße reinigen und das Gedächtnis stärken.
Eine neue Studie von Wissenschaftlern um Vasu Unnava von der University of California warf nun erstmals einen Blick auf die Auswirkungen von Kaffeegenuss auf das Gruppenverhalten. Die Forscher kamen zu dem Ergebnis, dass uns Kaffeetrinken bei der Teamarbeit leistungsfähiger und konstruktiver macht. In Zukunft darf es also vor einer wichtigen Besprechung gerne heißen: Erst mal einen Kaffee.

Die Studie verlief in zwei Stufen. Zuerst wurden 72 Studenten zu einer Gruppendiskussion eingeladen. Die eine Hälfte der Probanden wurde gebeten, zuerst an einer vermeintlichen Kaffeeprobe teilzunehmen. Nach einer halben Stunde diskutierten dann alle Teilnehmer gemeinsam in Gruppen von je 5 Personen über ein kontroverses Thema (Occupy-Bewegung). Im Anschluss wurden sie gebeten, die eigenen Diskussionsbeiträge sowie die Gesprächsbeiträge der Teamkollegen zu bewerten.
Das Ergebnis: Die Probanden, die vor der Diskussionsrunde Kaffee getrunken hatten, bewerteten sich selbst und ihr Team besser als diejenigen, die im Vorfeld nicht an der Verkostung teilgenommen hatten.
In der zweiten Runde tranken 62 Versuchsteilnehmer zu Beginn Kaffee, die eine Hälfte normalen, die andere Hälfte entkoffeinierten Kaffee, ohne das zu wissen. Danach fand wieder eine Gruppendiskussion statt. Die Probanden, die koffeinhaltigen Kaffee getrunken hatten, schätzten sich selbst und ihre Kollegen im Anschluss in einem ausführlichen Interview positiver und aufmerksamer ein, als diejenigen Teilnehmer die entkoffeinierten Kaffee getrunken hatten. Überraschend: Das Koffein verbesserte nicht nur die subjektive Einschätzung der Probanden. Die Wissenschaftler werteten im zweiten Versuchsdurchgang auch die Häufigkeit der Wortmeldungen der einzelnen Teilnehmer sowie die Qualität der einzelnen Beiträge aus. Tatsächlich waren Anzahl und Qualität der Diskussionsbeiträge der Kaffeetrinker deutlich besser. Die Teilnehmer, die Kaffee mit Koffein getrunken hatten, redeten insgesamt mehr, lieferten relevantere Beiträge und blieben gleichzeitig stärker auf das Thema fokussiert. 
Koffein macht demnach offenbar nicht nur aufmerksam, sondern auch konstruktiv. „Wir vermuten, dass Menschen, die sich wacher fühlen, auch mehr beitragen oder es zumindest so empfinden und dies auch bei anderen so wahrnehmen", erklärt der Ko-Autor der Studie Amit Singh von der Ohio State University.
Sogar der Teamgeist wurde durch koffeinhaltigen Kaffee geweckt: Diejenigen Teilnehmer mit Koffein im Kaffee wünschten sich häufiger, erneut mit ihrem Team zusammenzuarbeiten.
Einen Versuch ist es also wert, vor der nächsten wichtigen Besprechungsrunde oder dem Team-Meeting erst einmal eine Runde Kaffee auszuschenken.

28. Juni

2018